Zum 100-jährigen Jubiläum der Ruderriege des Ratsgymnasiums Osnabrück haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Geschichte dieser Gemeinschaft festzuhalten. In monatelanger Arbeit wurden über 1500 Seiten historischer Aufzeichnungen, Dokumente und Urkunden durchforstet, ergänzt durch zahlreiche Bilder, die die Entwicklung und Höhepunkte der Ruderriege eindrucksvoll illustrieren.
Das Ergebnis dieser intensiven Recherchearbeit ist eine Chronik mit über 200 Seiten, die die sportlichen Erfolge, die Gemeinschaft und das Wesen der Ruderriege dokumentiert. Sie gibt nicht nur einen Einblick in die historischen Meilensteine, sondern zeigt auch, wie die Ruderriege über die Jahrzehnte hinweg zu einer festen Größe im Schulleben und darüber hinaus geworden ist.
Die Chronik wurde bereits auf den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Ruderriege vorgestellt und an die anwesenden Gäste ausgegeben.
Am 23. August 2024 war es endlich soweit: Die Ruderriege des Ratsgymnasiums Osnabrück feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit einem großen Sportfest und einer beeindruckenden Jubiläumsfeier am Bootshaus in Eversburg. Dieses bedeutende Ereignis, das aufgrund der Corona-Pandemie mit vierjähriger Verspätung stattfand, zog die gesamte Schulgemeinschaft sowie zahlreiche Ehemalige und Freunde des Gymnasiums an.
Ein sportlicher Vormittag
Das Jubiläum begann früh am Morgen mit einem Sportfest, bei dem die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Jahrgangsstufen in mehreren spannenden Wettkämpfen gegeneinander antraten. Der Höhepunkt des Vormittags war die Drachenbootregatta, bei der die Jahrgangsstufen die schnellsten Mannschaften ausfuhren. Parallel dazu fanden Ruderergometer-Staffelwettkämpfe statt, bei denen ebenfalls die schnellsten Klassen ermittelt wurden.
Ein besonderes Highlight bildeten die Triathlonwettkämpfe, die in Einzel- und Staffelwettkämpfen ausgetragen wurden. Hier traten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 11 sowie Oberstufengruppen und sogar ein Lehrerteam gegeneinander an. Im Einzeltriathlon setzte sich Lehrer Gunnar Söhlke gegen die Zwölftklässler Marvin Heise und Benedikt Knillmann durch. In der Klassenstufe 7-11 war Sebastian Blackstein als einziger Starter angemeldet und konnte sich im Gesamtklassement den dritten Platz sichern.
Die siegreichen Teams wurden von der Vereinigung ehemaliger Schüler des Ratsgymnasiums mit speziell angefertigten Sieger-T-Shirts belohnt. Herzlichen Dank an unseren Ehemaligenverein und herzlichen Glückwunsch allen siegreichen Klassen bzw. Mannschaften.
Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Ruderriege am Nachmittag
Am Nachmittag begann die offizielle Jubiläumsfeier, an der rund 400 Gäste teilnahmen. Die Feier war ein emotionaler Höhepunkt des Tages, an dem aktuelle und ehemalige Ruderinnen und Ruderer, Eltern sowie Lehrer und viele weitere Unterstützer der Ruderriege zusammenkamen, um diesen besonderen Anlass zu würdigen.
Schulleiter Sebastian Bröcker eröffnete die Feierlichkeiten mit einer Dankesrede, in der er die Ruderriege für die Organisation des Sportfestes und die Schulgemeinschaft für die lebhaften und packenden Wettkämpfe lobte. Ein besonderer Dank ging an die Lehrerschaft, die durch ihr Engagement die reibungslose Durchführung des Sportfests sowie die Verpflegung der Schülerinnen und Schüler ermöglicht hatte. Bröcker dankte außerdem den ehemaligen Protektoren Harro Lehmann und Hartwig Ahrens für ihr jahrzehntelanges Engagement und betonte die herausragende Arbeit der aktuellen Protektoren Paul Nagel, Alexander Oberpenning und Marcus Funke, besonders in den herausfordernden Zeiten der Pandemie.
Marc Hildebrandt, Vertreter des Präsidiums des Deutschen Ruderverbandes (DRV), überbrachte im Anschluss die Grüße des Vorsitzenden und ehemaligen Schülers des Ratsgymnasiums, Moritz Petri, und überreichte der Ruderriege die DRV-Fahne mit Goldrand sowie eine Urkunde. Hildebrandt taufte außerdem einen neuen GIG-Doppelvierer auf den Namen „n‘evergreen“, um das lange Bestehen der Ruderriege zu ehren. Dieses Boot wird der Ruderriege vom Ruderclub Ratsgymnasium (RCR), dem Verein der ehemaligen Ruderinnen und Ruderer, zur Verfügung gestellt.
Ein weiterer Höhepunkt war die Taufe eines neuen Filippi Rennvierers durch Heiko Tilebein, der über 30 Jahre Kassenwart der Vereinigung ehemaliger Schüler des Ratsgymnasiums war. Dank einer privaten Spende Tilebeins konnte dieses Boot angeschafft werden, das er auf den Namen „IN-N-OUT“, in Anlehnung an den Austausch der Ruderriege mit Rudervereinen in Kalifornien taufte.
Ein besonders bewegender Moment der Feierlichkeiten war die Bootstaufe durch Harro Lehmann, der die Ruderriege des Ratsgymnasiums über ein halbes Jahrhundert als Protektor begleitet hatte. Obwohl er in all den Jahren zahlreiche Bootstaufen und Bootshausfeste organisiert hatte, war es das erste Mal, dass er selbst ein Boot taufte. Am 23. August taufte er den neuen Gig-Doppelachter auf den Namen „Hartwig“ und bedankte sich damit auch im Namen der Ruderriege bei seinem langjährigen Weggefährten und Kollegen Hartwig Ahrens für dessen besonderes Engagement.
In einer herzlichen Taufrede würdigte Lehmann die Verdienste von Ahrens, der 30 Jahre lang als Protektor am Ratsgymnasium tätig war. Gemeinsam hatten die beiden die Ruderriege zu einer der größten Deutschlands aufgebaut. Lehmanns Rede war gespickt mit Anekdoten, die den Gästen die Freundschaft und Zusammenarbeit der beiden Protektoren näherbrachten. Hartwig Ahrens, der 2020 in den Ruhestand ging, konnte nach den Corona-bedingten Verzögerungen nun endlich auch von der Ruderriege offiziell verabschiedet werden.
Nach der Taufe gingen die drei Boote auf ihre erste Ausfahrt mit den neuen Namen. Der Gig-Doppelachter „Hartwig“ konnte sich bei einer anschließenden kleinen Regatta in einem Rennen der jüngsten Ruderer behaupten. Der erste Sieg als frisch getauftes Boot – ein hoffentlich gutes Omen! In zwei spannende Achterrennen konnten sich die Schülerinnen und Schüler gegen Mannschaften aus ehemaligen Rats-Ruderinnen und Ruderern durchsetzen
Die musikalische Begleitung durch die Schülerkapelle des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Markus Preckwinkel verlieh der Veranstaltung einen festlichen Rahmen und trug maßgeblich zur feierlichen Atmosphäre bei – Herzlichen Dank für die festliche musikalische Begleitung!
Ein besonderer Dank gilt ebenfalls allen Schülerinnen und Schülern der Ruderriege, sowie deren Eltern und allen Kolleginnen und Kollegen, die diese Feier zum 100-jährigen Bestehen der Ruderriege erst ermöglicht haben.
Die Feierlichkeiten dauerten bis in die späten Abendstunden an, wobei der einsetzende Regen die ausgelassene Stimmung nicht trüben konnte. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Ehemalige, Lehrerinnen und Lehrer sowie Freunde der Ruderriege feierten gemeinsam das beeindruckende 100-jährige Bestehen der Ruderriege.
Am folgenden Tag, dem 24. August, waren die Ehemaligen und die ehemaligen Protektoren zu einem gemeinsamen Rudern eingeladen, gefolgt von einem gemütlichen Frühschoppen. Rund 40 ehemalige Ruderinnen und Ruderer nahmen teil und schwelgten gemeinsam mit den aktuellen und ehemaligen Protektoren bis in den frühen Nachmittag in Erinnerungen.
Die 100-Jahr-Feier der Ruderriege des Ratsgymnasiums Osnabrück war ein beeindruckendes Fest, das die lange und stolze Tradition dieser Gemeinschaft würdigte und zeigte, dass der Rudersport an dieser Schule auch nach einem Jahrhundert fest verankert ist.
Kaum hatte die Schule wieder begonnen, hieß es für die insgesamt 85 jüngsten Ruderinnen und Ruderer und Obleute des Ratsgymnasiums schon wieder ab auf die Weser, um auf die jährliche Ruderwanderfahrt für die Klassen 6&7 zu fahren. Mit dem Bus nach Würgassen, dann Boote aufriggern und Verpflegung einpacken – und danach direkt aufs Wasser, um die erste, ca. 30km lange Etappe nach Holzminden zu bestreiten. Nachdem die erste Etappe überstanden war, gab es lecker Abendessen und danach noch die Chance, auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Am nächsten Morgen stand die längste Etappe der gesamten Ruderwanderfahrt mit 50km auf dem Plan. Um sich zwischendurch nochmal mit Verpflegung zu versorgen, gab es die obligatorische Pausenmöglichkeit in Holzminden.
Schließlich trudelten alle Boote nacheinander in Hameln ein und freuten sich auf das lang ersehnte Abendessen und vor allem auf trockene Kleidung – denn wir wurden von einigen Regenschauern erwischt! Am kommenden Tag stand dann das Highlight der Ruderwanderfahrt an – die Schleuse auf der ca. 30km langen Etappe nach Rinteln. Für viele Schülerinnen und Schüler war dies die erste Schleusung und somit sicherlich ein Erlebnis! Am Abend bereiteten die älteren Obleute Spiele und verschiedene Stationen vor, die in Teams besucht werden konnten, um den letzten Abend ausklingen zu lassen. Das Gewinnerteam wurde mit Gummibärchen beschenkt – genauso wie die zweit- und drittplatzierten Teams. Kaum war diese Etappe geschafft, ging es schon los auf die letzte Etappe der Wanderfahrt, die uns nach Minden führte. Die Besonderheit dieser Etappe ist die Namenstaufe, wobei alle, die das erste Mal an einer Ruderwanderfahrt teilnehmen direkt vor der Porta Westfalica, einen auf sie abgestimmten Namen von ihren Obleuten bekommen. Bei bestem Wetter konnten wir die letzten Kilometer auf der Weser erfolgreich absolvieren und kamen in Minden an. Alle Boote wurden abgeriggert und das Equipment sicher verstaut – danach gab es noch die traditionellen Hotdogs auf die Hand, bis wir schließlich nach 4 Tagen die Heimreise antraten. Uwe Richter, Mitglied des Küchenteams, fasst passend zusammen: “So eine Fahrt sollte jeder Ratser mal mitgemacht haben!” Da stimmen wir zu! Wir freuen uns schon auf die nächste Ruderwanderfahrt!