Am Ende einer anstrengenden Saison wurden die Strapazen und Mühen für vier Jungen und ihre Steuerfrau in Berlin im Riemen-Gig-Vierer mit Bronze belohnt.
Zurück zu den Anfängen der Saison: Wie in jedem Jahr beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison bereits im Herbst in einer Trainingsgruppe, die sich mit dem Achter für das Bundesfinale in Berlin qualifizieren möchte.
Der Umbruch in diesem Herbst war besonders gravierend. Viele erfahrene Leistungsträger der letzten Saison mussten altersbedingt das Flaggschiff im Jungenrudern, den Achter, verlassen, sodass von 8 Bootsplätzen 6 neu besetzt werden mussten. Zudem musste ein neuer Steuermann bzw. eine neue Steuerfrau gefunden werden. Aber nicht nur im Boot gab es Umbrüche, die Trainerbank galt es ebenfalls neu zu besetzten.
Der richtige erste Test und das erste Kräftemessen mit Ruderern anderer Schule findet für die Jungs und Mädchen der Ruderriege immer Ende Februar beim Ergometerwettkampf des Ratsgymnasiums statt. Hier zeigte sich, dass die beiden neuen Regisseure Konstantin Klar und Conrad Felsner ganze Arbeit mit ihren „Jungs“ geleistet haben. Daniel Roloff und Mats Hegner konnten auf dem Ergometer über 2000 Meter alle bzw. fast alle Athleten des starken Achters vom Carolinum Osnabrück hinter sich lassen. Im Rennen über 1500 Meter kam keiner an Simon Große Beilage und Alexander Tautz vorbei.
Auch die folgenden Wochen waren sowohl auf dem Ruderergometer, der Hantelbank oder auf dem Wasser von Fleiß, Zuverlässigkeit und Teamgeist geprägt.
Der Vergleich mit anderen Achtern auf dem Wasser erfolgte in diesem Jahr allerdings sehr spät. Die Regatta in Bramsche Anfang Mai fiel aus, sodass Wettkampferfahrung für das junge Team hier leider nicht mitzunehmen war.
Beim Sparring auf dem Osnabrücker Stichkanal zeigten die „Jungs“ des Rats, dass sie flott unterwegs sind und immer die Nase etwas vor der „blauen Konkurrenz“ hatten.
Die Konkurrenz schlief aber nicht. Auch hier wurde gearbeitet und so konnte man auf der Schülerregatta in Kassel zwei packende Kopf-an-Kopf Rennen sehen. Über 1000 Meter war der Achter vom Ratsgymnasium mit gut einer halben Sekunde Vorsprung der glückliche Gewinner. Im Rennen über 500 Meter lagen die Ratsgymnasiasten einen halben Meter hinter der Carolingern.
Der Landesentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ in Niedersachsen 14 Tage nach der Regatta in Kassel versprach im Jungen-Achter ein Thriller zu werden. Leider wurde der Achter aus organisatorischen Gründen erst am Dienstag – ohne Publikum – ausgefahren.
Bereits am Montag des Landesentscheides gewann ein Teil der Achter-Crew im Riemen-Vierer mit einer souveränen Vorstellung und über sechs Sekunden Vorsprung vor den Mannschaften des Carolinums Osnabrück und der Angelaschule Osnabrück. Die Mannschaft des Vierers mit Marcel Krause, Daniel Roloff, Mats Hegner und Joscha Albert sowie Steuerfrau Lotte Goerke qualifizierten sich mit dieser starken Leistung für das Bundesfinale in dieser Bootsklasse.
Am Dienstagmorgen dann das Finale der Jungen-Achter. Der „Rats-Achter“ mit Marcel Krause, Daniel Roloff, Mats Hegner, Joscha Albert, Louis Hehemann, Lukas Schwanke, Simon Große Beilage, Philipp Böhme und Steuerfrau Lotte Goerke musste sich leider in dem erwartet packenden Rennen mit weniger als einer Sekunde Rückstand der Mannschaft des Carolinums geschlagen geben. Mit über 10 Sekunden Abstand folge der Rest des Feldes.
Beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin Ende September findet zeitgleich auch der Schüler-Achter-Cup statt. Das Ratsgymnasium reiste mit zwei Mannschaften an: mit der für das Bundesfinale qualifizierten Vierer-Mannschaft bestehend aus Marcel Krause, Daniel Roloff, Mats Hegner und Joscha Albert sowie Steuerfrau Lotte Goerke und mit dem Achter in der neben dem bereist erwähnten Vierer noch Louis Hehemann, Lukas Schwanke, Simon Große Beilage und Philipp Böhme ruderten.
Nach der Anreise und dem traditionellen Empfang am Sonntag in der Niedersächsischen Landesvertretung und der Vorstellung der teilnehmenden Mannschaften aus Niedersachsen, ging es am Montagmorgen zum Berliner Olympiastation zum Festakt des 50jährigen Bestehens von „Jugend trainiert für Olympia“.
Erst im Anschluss ging des zur olympischen Regattastrecke in Berlin-Grünau. Hier hatten die Sportler den Nachmittag Zeit um ihre Boote rennfertig zu machen und noch einmal zu trainieren.
Am nächsten Tag starteten auch schon die Vorläufe. Die Vierer-Crew qualifizierte sich mit einem ersten Platz in ihrem Vorlauf direkt für das Finale. Nach den Vorläufen war klar, dass es auch in Berlin ein enges Finale geben würde.
In dem Finale, das unseren Jungs alles abverlangte, um gegen die Konkurrenz der Sportschulen bestehen zu können, sicherten sie sich einen dritten Platz hinter der Sportschule aus Minden und der Mannschaft aus Preetz.
Beim anschließenden Finale des Schüler-Achter-Cups belegte der Rats-Achter einen sechsten Platz, angesichts der Doppelbelastung durch das Vierer-Finale war die Mannschaft mit ihrer Leistung durchaus zufrieden war.
Ganz besonderer Dank gilt den beiden Trainern Konstantin Klar und Conrad Felsner, die trotz ihrer Abiturvorbereitung und des Prüfungsstresses immer Zeit gefunden haben, die fast täglichen Trainingseinheiten zu begleiten und ein tolles Team über das Jahr geformt haben – DANKE!
(Veröffentlicht im Jahresbericht 2019 des Ratsgymnasiums)