Direkt nach dem Landesentscheid in Hannover ging es am 13.06. für unsere Schülergruppe mit der Bahn von Osnabrück zum Universitätssportverein der TU Dresden. Von dort reisten wir am nächsten Tag zur deutsch-tschechischen Grenze nach Schmilka. Hier wurden die Boote abgeladen und geriggert, um die erste Etappe unserer Ruderwanderfahrt zu starten.
Diese erste Etappe führte die 55 Schülerinnen und Schüler durch die malerische Sächsische Schweiz mit ihren imposanten Felsformationen zurück nach Dresden. Michel Klukkert aus der Jahrgangsstufe 12 beschrieb diese Etappe als „eine der schönsten Wanderfahrtsetappen, die ich je mitgemacht habe“. Obwohl es zu Beginn noch kräftige Schauer gab, klarte es im Laufe des Tages auf und wir konnten bei angenehmen 22°C bestes Ruderwetter genießen.
Die folgende Etappe von Dresden nach Riesa beeindruckte ebenfalls. Die historischen Bauten und Schlösser, die von der Elbe aus besonders gut zu sehen sind, waren ein Highlight dieser Etappe – neben dem ersten Spiel der Europameisterschaft Deutschlands gegen Schottland.
Von Riesa führte unsere Route weiter in die geschichtsträchtige Stadt Torgau, bekannt für die beeindruckende Festung Hartenfels und ihre Verbindung zu Martin Luther. Torgau spielt auch eine wichtige Rolle in der neueren Geschichte, da hier amerikanische und russische Streitkräfte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges aufeinandertrafen.
Am 17.06. ging es weiter nach Wittenberg, wo Martin Luther über 40 Jahre gearbeitet haben soll und wo er der Legende nach im Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche genagelt haben soll. Trotz der langen Etappen von teilweise 65 Kilometern pro Tag fanden die Schülerinnen und Schüler noch genug Energie, um auf dem angrenzenden Fußballplatz bis spät in den Abend zu bolzen.
Die vorletzte Etappe führte uns nach Aken. Bei überwiegend gutem Wetter und bester Stimmung wurden wir beim Anlegen von einem heftigen Regenguss überrascht, der uns binnen Minuten klatschnass machte. Trotzdem halfen alle ausnahmslos mit, die Boote aus dem Wasser zu nehmen und auf der angrenzenden Wiese zu lagern. Mit dem letzten Boot hörte auch der Regen auf, sodass einige die durchnässte Situation für ein Bad in der Elbe nutzten – natürlich unter der Aufsicht von Herrn Oberpenning!
Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen von der Elbe. Die letzte Etappe führte uns nach Magdeburg. Nach der morgendlichen Obleutebesprechung machten wir uns auf die letzten knapp 50 Kilometer dieser Ruderwanderfahrt. Gegen 15 Uhr erreichten die ersten Boote Magdeburg, wo wir die Boote verluden und die Rückreise nach Osnabrück antraten.
Viele Schülerinnen und Schüler erlebten diese Ruderwanderfahrt als eine besonders schöne Schulfahrt. Charlotte Gruber aus der Jahrgangsstufe 11 fasste es treffend zusammen: „Das war von der Stimmung und der Strecke die schönste aller meiner Ruderwanderfahrten!“
Besonders erwähnenswert ist, dass alle Verantwortlichen aus den Vereinen, bei denen wir zu Gast sein durften, von unserer Schülergruppe begeistert waren. Selten habe man eine so große Schülergruppe beherbergt, die so sauber und harmonisch war, wo Jung und Alt so aufmerksam miteinander umgingen.
Text: Marcus Funke
Bilder: Ruderriege, Judith Blanc